AH scheitert erneut im Elfmeterschießen

18-07-2016

Am Samstag, dem 16. Juli, gings für die Alten Herren des FC Astoria Walldorf nach Rheinsheim, zum ersten Kleinfeldnachtturnier der neuen Saison. Fünf Feldspieler plus Torwart sollten in zwei Gruppen zu je 5 Teams um den Einzug ins Halbfinale kämpfen. Leider konnte das Turnier nur mit einer halbstündigen Verspätung angepfiffen werden, da der Veranstalter offensichtlich zu wenig Tore hatte und erst der Abpfiff des parallel stattfindenden Freizeitturniers abgewartet werden musste. Offenbar sind nicht alle Vereine so reichhaltig mit Toren ausgestattet wie unser FAC!

Damit hatte das Walldorfer AH-Team genügend Zeit, sich mit einer weiteren Besonderheit der schönen Fußballanlage des VfR Rheinsheim vertraut zu machen. Schon während des Warmlaufens beraubten Myriaden von Stechmücken die Mannschaft ihres noch sauerstoffreichen Blutes. Und je später der Abend wurde, desto mehr der ungebetenen Gäste fanden sich ein und vertrieben schließlich auch noch die wenigen, mit der Mannschaft mit angereisten Fans.

La Mannschaft - hinten von links nach rechts: Teamchef Günther Seiler, Hermann Späth, Andre-Marcel Hellmund, Helmut Frei, Sadiku 'Szabo' Samedin und Lokmann Kücük; vorne von links nach rechts: Nazmi Fazlija, Volker Simonis, Toni Mini und Cem Koc

Schließlich ging es dann aber mit besagter Verspätung gegen den FV Rußheim um die ersten Punkte für den Einzug ins Halbfinale. Das Team stellte sich gut auf den für diese Altersgruppe etwas zu langen aber dafür recht schmalen Platz ein und setzte den Gegner von Anfang an in dessen Hälfte fest. Aus einer diszipliniert stehenden 3-2 Formation heraus wurde Rußheim immer wieder unter Druck gesetzt. Es dauerte aber bis zur Hälfte der 12 Minuten dauernden Spielzeit, ehe Andre-Marcel Hellmund mit einem fulminanten Weitschuss an die Latte das erste Ausrufezeichen setzte. Nach dieser Aktion hatte er offenbar Blut geleckt und versuchte es kurz darauf noch einmal aus ähnlicher Position. Diesmal wurde der halbhohe Schuss noch leicht von einem Abwehrspieler abgelenkt und ließ dem Gegnerischen Torhüter keine Chance, so daß der FCA verdient mit 1:0 in Führung ging. Danach spielten die Alten Herren die wenigen noch verbliebenen Minuten routiniert herunter, ohne den Gegner auch nur zu ein einzigen Chance kommen zu lassen.

Nachdem der erste Dreier eingefahren war, bestand die nächste Aufgabe darin, die Pause von drei Spielen bis zum nächsten Aufeinandertreffen so zu gestalten, daß man möglichst wenig des nun schon leicht angesäuerten Blutes den Stechmücken zum Abendmahl darbot. Dabei wurden die unterschiedlichsten Strategien angewendet. Während die Jüngeren noch versuchten, durch ständige Bewegung der Plage zu entgehen, fingen die reiferen und erfahreneren unter den Mitspieler sogleich damit an, ihr Blut durch die Zufuhr leicht alkoholisierter Getränke ungenießbar zu machen. Einige ganz Verzweifelten sollen sich sogar die ganze Pause über in eine Rauchwolke gehüllt haben.

Unsere erste Angriffsreihe mit Volker Simonis, Andre-Marcel Hellmund und Toni Mini in einer Spielpause bei der Taktikbesprechung

Im zweiten Spiel ging’s dann gegen die Spvgg Oberhausen um die nächsten drei Zähler. Der Gegner versuchte von Anfang an, sich durch robusten Körpereinsatz Respekt zu verschaffen. Gleich in der ersten Minute wurde Volker Simonis durch einen ungeahndeten Ellenbogencheck nieder gestreckt, dessen Spuren an seiner Stirn noch ein paar Tage zu sehen sein werden. Die FCA-Herren ließen sich aber keineswegs einschüchtern und gleich bei der ersten Ecke schlich sich der eigentlich für die linke Abwehrseite eingeteilte Hermann Späth an den kurzen Pfosten, wo er die scharf hereingetretene Ecke in bester Ronaldo-Manier mit der Hacke über die Torlinie lenkte. Damit war das Eis gebrochen. Oberhausen versuchte jetzt zwar mit aller Gewalt zum Ausgleich zu kommen, aber unsere Abwehrrecken Nazmi Fazlija und Lokmann Kücük die von Sadiku “Szabo” Samedin hervorragend organisiert wurden, ließen keine echten Chancen zu. So kam es schließlich wie es kommen musste. Toni Mini erkämpfte sich im Mittelfeld das Leder und zog schön auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, von wo er den Ball mustergültig auf Andre-Marcel Hellmund auflegte, der wiederum problemlos einnetzen konnte. Damit war der Kampfeswille des Gegners gebrochen und die letzten Minuten konnten durch gekonntes Kurzpassspiel locker über die Runden gebracht werden.

Nach nur einem Spiel Pause ging’s dann gleich gegen den FC Berghausen weiter. Mit sichtlichem Selbstbewußtsein spielten die Alten Herren nach den ersten beiden Siegen sofort nach vorne. Erst konnte Andre-Marcel zwar noch durch ein Foul von hinten, kurz vor dem Strafraum, unfair zu Fall gebracht werden. Doch nur wenige Minuten später brach er unwiderstehlich auf der linken Seite durch die komplette Abwehr durch und hämmerte den Ball scharf und flach aufs Tor. Der gegnerische Torhüter konnte den Ball zwar noch gegen die Latte lenken, aber der Abpraller konnte von Volker Simonis, der zwischen zwei Abwehrspielern stehend am schnellsten reagierte, unhaltbar über die Torlinie gedrückt werden. Nach dem Führungstreffer ließen es die Astorstädter etwas gemächlicher angehen und verlegten sich auf’s Kontern. Nachdem der FC Berghausen gegen unsere Abwehr und den wieder einmal fulminant haltenden Helmut Frei nichts ausrichten konnte, eroberte Volker Simonis im Mittelfeld den Ball, schickte Andre-Marcel Hellmund auf die linke Flanke und hatte schließlich keine Probleme dessen präzise Hereingabe ins Tor zu lenken. Damit war das Spiel entschieden. Eine kurze Unachtsamkeit in unserer Hintermannschaft konnte vom Gegner zwar noch zum ersten und einzigen regulären Gegentreffer genutzt werden. Das war aber nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Cem Koc gibt sein Bestes um das Tor genau auf der Grundlinie auszurichten - La Mannschaft schaut peinlich berührt weg...

Im letzten Gruppenspiel gegen den SV Philipsburg, daß nach wiederum nur einem Spiel Pause in Angriff genommen werden mußte, merkte man einigen Akteuren schon deutlich an, daß ihre aktive Laufbahn schon mehrere Jahrzehnte zurückliegt. Da unserem Team ein Unentschieden zum sicheren Gruppensieg gereicht hätte, sah es lange Zeit so aus, als würden sich die beiden beiden Mannschaften auf ein torloses Remis einigen. Doch dann wurde es unserem Küken Andre-Marcel irgendwann doch zu bunt. Er schnappte sich das Leder und tankte sich aud der rechten Seite bis fast zur Grundlinie durch, von wo er den Ball dann scharf in die kurze Ecke knallte. Dort stand unser Turnierneuling Cem Koc genau richtig um mit geschicktem aber fairen Körpereinsatz den gegnerischen Abwehrspieler so in Richtung Tor zu drücken, daß dieser den Ball unhalbar ins eigene Gehäuse abfälschte.

Damit stand der FCA mit blütenweißer Weste, als Gruppenerster der Gruppe B mit 12:0 Punkten und 6:1 Toren im Halbfinale gegen die FG 08 Mutterstadt, die in der Gruppe A hinter dem FC Kirrlach den  zweiten Platz belegt hatte. Nach kurzem Abtasten übernahmen unsere Jungs zunehmend die Kontrolle über das Spiel. Nachdem einige kleinere Chancen nicht genutzt werden konnten, nahm sich Toni Mini schließlich ein Herz und zog aus dem halbrechten Mittelfeld ab. Der leicht abgefälschte Ball überraschte den Torhüter auf dem falschen Fuß und landete schließlich genau dort wo das Runde auch hin gehört, nämlich zum 1:0 im gegnerischen Netz. Danach verlief das Spiel recht ausgeglichen und ohne größere Höhepunkte. Aber gerade als die Alten Herren sich schon im Finale wähnten, stolperte der Stürmer aus Mutterstadt an unserer Strafraumgrenze ungeschickt über den Ball und seine eigenen Beine. Und leider ließ sich der unerfahrene Unparteiische von dem spielfilmreifen Schrei des Fallenden und den Reinrufen seiner Mannschaftskollegen zu einem unglücklichen Pfiff verleiten. Der fällige Strafstoß wurde dann sicher verwandelt und statt Finale hieß es nun erst einmal 9-Meter Schießen. Hier unterlagen die FCAler leider fast schon traditionell mit 3:4 Toren und mußten sich somit mit dem Spiel um den dritten Platz zufrieden geben.

Dort ging es erneut gegen den FV Rußheim, den man im ersten Gruppenspiel schon mit 1:0 besiegt hatte. Der Gegner bot, wohl im Wissen um diese erste Niederlage und angesichts der fortgeschrittenen Stunde, unserer Mannschaft an, die Entscheidung um den dritten Platz gleich in einem 9-Meter Schießen herbeizuführen. Das kam für unser Team aber überhaupt nicht in Frage und so trat man, nun schon bei Flutlicht, im insgesamt sechsten Spiel des Abends, erneut gegen die Akteure des FV Rußheim an. Unsere Mannschaft drückte von Anfang an auf das gegnerische Tor und drängte die wacker kämpfenden Rußheimer eigentlich die komplette Spielzeit über, in ihre eigene Hälfte. Trotzdem wollte an diesem Abend kein Treffer mehr gelingen, so daß es wiederum zum unausweichlichen 9-Meter Schießen kam, bei dem sich der FCA zum zweiten Mal an diesem Abend geschlagen geben mußte.

Bei der anschließenden Siegerehrung nahm man das Preisgeld in Höhe von 20 Euro mit gemischten Gefühlen entgegen. Einereits hatte man damit das Startgeld für das Turnier wieder eingespielt, andererseits hatte man bei nur einem regulären Gegentor und keinem in der regulären Spielzeit verlorenen Spiel trotzdem nur den vierten Platz belegt. An diesem Abend wäre für die AH des FCA sicherlich noch mehr drin gewesen. Jetzt heißt es erst einmal wieder Wunden lecken und sich konzentriert auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten. Vielleicht gibt es von “Anpfiff ins Leben” ja auch Hilfestellung für nervlich labile, Ü-30 Elfmeterschützen…

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