Fit für Internet und Social Media

20-03-2017

Im Februar und März haben Elmar Forn und Anna Schreier jeweils verschiedene Standorte von „Anpfiff ins Leben“ besucht – darunter auch das Jugendförderzentrum Walldorf. Mit jugendlichen Nachwuchskickern haben sie über Sicherheit im Internet und Social Media gesprochen. Dabei haben sie viele Aspekte erwähnt, die neu für die „digital natives“ waren.

Elmar Forn macht den Jugendlichen zu Beginn seines Vortrags im „Anpfiff ins Leben“-Jugendförderzentrum Walldorf klar, dass er „Whatsapp“ und Co. nicht „madig machen will“. Der Medienexperte und DFB-Stützpunkttrainer möchte aufklären: „Ich möchte Aspekte aufzeigen, wo man aufpassen muss.“ In einer Stunde geht er auf Gefahren im Internet ein und gibt der U15-Mannschaft mögliche Handlungsoptionen. Forn, im Hauptberuf Kriminalhauptkommissar, holt die Jugendlichen da ab, wo sie stehen: Bei Computerspielen und Fußball. So analysiert er unter anderem das offizielle Facebook-Profil von Mario Götze und kommt beim Thema Cybergrooming auf einen Fall zu sprechen, bei dem sich jemand als Trainer Jürgen Klopp ausgegeben hat. Die Manipulation durch und von Fotos stellen in seiner Vortragsreihe bei Anpfiff ins Leben e.V. einen Themenschwerpunkt dar. Man solle sich nicht von Fotos täuschen lassen, so Forn.

Die medienpädagogische Referentin und Designerin Anna Schreier hat den Schwerpunkt Internetsicherheit und betont, dass diese schon bei den Betriebssystemen der Endgeräte anfängt. Schreier erklärt den Unterschied zwischen den Systemen „iOs“ und „Android“: Während das von Apple ein „gut abgeschlossenes Kinderzimmer“ sei, ist Android „wie ein Haus, in dem alle Türe offenstehen.“ Das wäre aber kein Problem, man müsse sich nur damit auseinandersetzen. Wie man die Türen schließt, zeigt sie den Jugendlichen ausführlich. Neben diesem Aspekt wirft sie einen Blick auf die Geschichte des Internets und erläutert, wie sich Fachleute die Zukunft des Internets vorstellen. Sie zeigt den Jugendlichen, was Fake-News sind, wie diese Shitstorms entfesseln können und wie man damit umgehen kann. Auch wie Algorithmen funktionieren und unsere Sicht beeinflussen oder wie radikale Gruppen Jugendliche im Internet rekrutieren erklärt sie detailliert.

Forn und Schreier legen den Jugendlichen nahe, zwischen dem Lernen für die Schule und dem Spielen von Videospielen genügend zeitlichen Abstand zu lassen, damit das Gelernte ins Langzeitgedächtnis gelangen kann. Eine zu kurze Pause und das Gelernte hätte keine Chance gegen die emotionale Bildsprache der Spiele. Sowohl Schreier als auch Forn gehen in ihren Vorträgen auf Cybermobbing ein. Ein Thema, bei dem die Jugendlichen mitreden können. Die meisten von ihnen haben zumindest passiv schon einmal Cybermobbing mitbekommen. Hierbei haben Forn und Schreier einen Appell für die Jugendlichen: „Holt Hilfe, wenn euch das passiert oder bei anderen auffällt. Da habt ihr eine Verantwortung. Nur so kann man es stoppen.“

Die Prävention zu den Themen „Social Media“ und „Internet“ finden einmal im Jahr an den Jugendförderzentren von „Anpfiff ins Leben“ statt. Frieder, Torhüter der U15 Mannschaft des FC-Astoria Walldorf, nimmt für sich mit, „immer aufzupassen, was man postet“.

Marcus Helfenstein, Koordinator Sport am „Anpfiff ins Leben“-Standort Walldorf, findet es wichtig, dass sich die Jungs mit diesen Themen auseinandersetzen: „Man muss es ja nicht schlecht machen. Facebook, Whatsapp – das sind alles tolle Dinge, um im Alltag tolle Stunden zu erleben. Aber man muss auch hinterfragen, ob denn immer alles so ist, wie es scheint. Von daher ist es immer wieder wichtig, die Jungs darauf anzusprechen und zu sensibilisieren, was es bedeutet, wenn ich zum Beispiel jetzt auf ,Senden‘ drücke. Und das ist unser Anspruch, dass wir hier Starthilfe leisten.“

Genau wie Elmar Forn möchte Anna Schreier den Jugendlichen das Internet mit seinen Möglichkeiten nicht ausreden. Vielmehr möchte sie vermitteln, „dass das Internet ein großes Werkzeug ist und dass ich Herausforderungen habe; dass ich kritische Elemente im Internet habe, über die ich Bescheid wissen muss und dass die Jungs keine Angst haben sollen, dieses Werkzeug kennenzulernen und zu benutzen“.

Text & Foto: Philipp Metzler

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