Walldorfs Pokaltraum zu Ende

07-02-2017

Toll gekämpft, dem Zweitligisten Arminia Bielefeld vor ausverkauftem Haus über 120 packende Minuten die Stirn geboten, im Elfmeterschießen dann schlussendlich unglücklich den Kürzeren gezogen. „Es war ein Pokalspiel, wie man es sich als Zuschauer wünscht. Uns hat das bisschen Glück zur Sensation gefehlt. Dennoch bin ich stolz auf meine Truppe. Ich konnte keinen Klassenunterschied erkennen“ fasste Walldorfs Trainer Matthias Born das DFB-Pokal Achtelfinale auf der anschließenden Pressekonferenz passend zusammen.

Vor der Partie mussten Christopher Hellmann (Muskelfaserriss), Andre Becker (krank) und David Etzold (Schulter) verletzt passen. Born setzte auf dieselbe Startelf, die in der 2. Pokalrunde SV Darmstadt 98 mit 1:0 schlug. Auf Bielefelder Seite fehlten die Winterneuzugänge Reinhold Yabo (Magen-Darm) und Sören Brandy (Muskelverletzung).

Zu Beginn hatten die Gäste mehr vom Spiel, Walldorf verteidigte hochkonzentriert und hielt sich in der Anfangsviertelstunde schadlos. In der 26. Minute rettete Jürgen Rennar seine Vordermänner mit einer starken Parade gegen einen Kopfball von DSC-Torjäger Fabian Klos. In der Folge wurde der FCA mutiger und fand besser ins Spiel. In vielen hartumkämpften Mittelfeldduellen verschafften sich die Walldorfer immer mehr Respekt. Mitte der ersten Hälfte sahen die 3.800 Zuschauer im Dietmar-Hopp-Sportpark eine Partie auf Augenhöhe. Kurz vor der Pause prüfte Marcel Carl mit einem platzierten Schlenzer Arminen-Keeper Wolfgang Hesl (43.).

Der zweite Durchgang begann mit einem Tiefschlag für die Born-Elf, in der 53. Minute zirkelte Tom Schütz einen Freistoß unhaltbar in den Winkel. Wer nun dachte, das war es, lag daneben. Der FCA stemmte sich aufopferungsvoll gegen die drohende Niederlage und hatte kurz darauf durch Carl die große Ausgleichsmöglichkeit (56.). Wenig später hatte Nico Hillenbrand die nächste gute Gelegenheit, wurde aber im letzten Moment von Bielefelds Stephan Salger gestoppt (59.). Spätestens jetzt lieferten sich beide Mannschaften einen tollen Pokalfight. In der 78. Minute setzte Born mit einem Doppelwechsel neue Offensivimpulse, denn schon mit der ersten Aktion danach, einem langen Einwurf vom gerade eingewechselten Thorben Stadler erzielte Carl am ersten Pfosten stehend, mit einer Kopfballverlängerung den hochverdienten 1:1-Ausgleich (79.). Die Partie stand nun auf Messers Schneide, beide Mannschaften suchten in den Schlussminuten der regulären Spielzeit vergeblich nach dem Lucky-Punch.

In der Verlängerung drängte zunächst Bielefeld auf den zweiten Treffer, bei einer Dreifachchance in der 103. Minute hatte Walldorf Glück. Auf der Gegenseite hatte Kapitän Timo Kern den vermeintlichen Führungstreffer auf dem Fuß (112.). Kurz darauf sah Bielefelds Joker Keanu Staude nach einem Foulspiel an Jonas Kiermeier die Gelb/Rote Karte. In Überzahl geraten, drängte der FCA den Zweitligisten an den Rand einer Niederlage, doch die Kicker von der Alm retteten das 1:1 über die Zeit.

Im Elfmeterschießen war das Glück dann auf Seiten der Arminia. Für den FC-Astoria trafen Kern, Carl, Steffen Haas und Stadler, Nicolai Groß und Kiermeier scheiterten mit ihren Versuchen vom Punkt. Auf Bielefelder Seite scheiterte Klos an Rennar, alle weiteren Schützen trafen, sodass es am Ende 6:5 n. E. hieß. Der FC-Astoria Walldorf kann stolz auf die gezeigte Leistung sein und verabschiedet sich erhobenen Hauptes vom diesjährigen DFB-Pokal Wettbewerb, dem DSC Arminia Bielefeld gratulieren wir zum Einzug ins Viertelfinale.

Tore: 0:1 (53.) Schütz, 1:1 (79.) Carl

Im Elfmeterschießen nach 120 Minuten: 2:1 Kern, Klos scheitert, 3:1 Carl, 3:2 Junglas, 4:2 Haas, Groß schießt daneben, 4:3 Schütz, 4:4 Voglsammer, 5:4 Stadler, 5:5 Nöthe, Kiermeier scheitert, 5:6 Salger

FC-Astoria Walldorf: Rennar – Kiermeier, Nyenty, Kizilyar, Pellowski (78. Stadler) – Polat (78. Groß), Kern, Meyer (117. Hofmann), Schön (104. Haas), Hillenbrand – Carl

DSC Arminia Bielefeld: Hesl – Görlitz, Salger, Börner (27. Cacutalua), Schuppan (120. Hartherz) – Schütz, Junglas, Hemlein (46. Voglsammer), Ulm (96. Staude), Nöthe – Klos

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 3.800 (ausverkauft)

Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rote Karte f. Staude nach wiederholtem Foulspiel (115.)

Bilder von Jan Pfeifer.

Unsere Premium Partner