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FCA Jubiläumsbuch

24 2. Der Anschluß an den Deutschen Arbeiter- Turn- und Sportbund und die Zeit des Vereins unter dem Namen „Vereinigte Arbeiter- und Sportgemeinde Walldorf – Astoria 08“ Historisch bedeutsam wurden zunehmend politische Einflüsse auf den Sport. Folglich hat sich der FC-Astoria später anderen Verbän- denangeschlossen:1923wurdeauspolitischenGründen mit knapper Mehrheit der Übertritt in den Deutschen Arbeiter-, Turn- und Sportbund, den Arbeiter- Radfahr- erbund „Solidarität“, den Arbeiter-Samariterbund und den Arbeiter-Schachbund beschlossen. Albert Weis- brod schreibt in seinem Buch über das Arbeiterleben in Walldorf, der neue und neben dem Fußball mehrere Abteilungen wie Leichtathletik, Ringen, Gewichtheben, Schachspiel, Kunstradfahren, Radball usw. umfassende Großverein habe sich „Vereinigte Arbeiter – Sportge- meinde Walldorf – Astoria 08“ genannt (im Walldorfer Sprachgebrauch kurz „Roter Sport“) genannt. Der Name deutet schon darauf hin: Der Verein bot vielen verschie- denen Sportarten ein gemeinschaftliches Feld der Ent- faltung, wobei besonders die Leichtathletik – Abteilung hervorstach. Ging doch aus dieser Sektion das damalige Idol der Walldorfer Sportjugend, Hans Werner, hervor. 3. Die Trennung in die Vereine „1. FC Walldorf 1931“ und „VfR Walldorf-Astoria“ und die Vereinsgeschichte während des Nationalsozialismus Die Fußballabteilung hatte sich jedoch frühzeitig von dem Großverein der „Sportgemeinde“ getrennt und einen reinen Fußballclub mit der Bezeichnung „VfR Walldorf-Astoria“ gegründet, welcher später im Unterschied zum 1931 gegründeten „ASV–Arbeiter– Sportverein“ (sich rekrutierend aus den politisch der SPD zuzurechnenden „Roten“) in Walldorf allgemein die Vereinigung der „Freien“ oder auch der „Blaßroten“ genannt wurde. Diese beiden politisch orientierten Vereine gaben Anlass dafür, dass die dem „Deutschen Turnerbund“ angehörigen Vereine ebenfalls Fußball- abteilungen aufbauten, die in der Folge miteinander rivalisierten und sich gegenseitig das Leben schwer machten. Der 1931 ins Leben gerufene Verein „1. FC Walldorf 1931“ verstand sich dagegen als politisch neutral. Es kam zu Lokal- und Konkurrenzkämpfen, die sich für das Walldorfer Vereinsleben nicht immer vorteilhaft auswirkten. Die Sportplatznutzung schuf Konflikte. Mit dem 1933 heraufziehenden Nationalsozialismus fand die sportliche Vielgestaltigkeit ein jähes Ende. Das Innenministerium in Berlin verfügte die Auflösung aller „marxistischen Sportvereine“, womit in Walldorf die politisch ausgerichteten Vereine „Vereinigte Sportge- meinde“, der VfR Walldorf und der „Arbeitersportverein“ betroffen waren. Beispielhaft für gescheiterte Rettungsversuche dieser Vereine ist das fehlgeschlagene Unternehmen einer Behauptung des VfR durch die Präsentation einer politisch unbelasteten Vorstandschaft. Das politische Verbot blieb unerbittlich bestehen. Die Ortsgruppe der NSDAP Walldorf beantragte bei der Stadt am 27. März 1933, die Spielplätze der „roten Sportkartelle“„mit sofortiger Wirkung“ der SA, der Hitler- jugend und dem 1. FC 31 Walldorf zur Benutzung zu überlassen.

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