Das vorweggenommene Finale

26-09-2022

Fußball-Badischer Pokal: Der FC-Astoria Walldorf empfängt den SV Waldhof Mannheim. Es ist gar nicht so schlecht, dass der FC-Astoria Walldorf für eine Partie dem Ligaalltag entfliehen kann. Es läuft nämlich nicht rund in der Regionalliga, am Freitagabend musste die Elf von Matthias Born eine 0:4-Pleite beim FC Homburg hinnehmen, die fünfte im achten Spiel. „Es ist momentan wie verhext“, sagt der Trainer zu den in weiten Teilen sehr unglücklichen Spielverläufen der vergangenen Wochen. In Homburg musste man allerdings damit rechnen, nicht allzu viel mitzunehmen, schließlich gehören die Saarländer diese Runde zum engeren Favoritenkreis.

Diese Begegnung ist spätestens seit Samstagmorgen, als ein lockeres Training anstand, abgehakt. Dabei hatten die Astorstädter längst das bevorstehende Viertelfinale im badischen Pokal gegen den SV Waldhof Mannheim in den Fokus genommen. Das ewig junge Duell der kurpfälzischen Klubs beginnt am Dienstag um 19 Uhr im Dietmar-Hopp-Sportpark.

Die Bilanz spricht eindeutig für den Drittligisten, der keines der neun vorangegangenen Duelle, darunter zwei Pokalspiele, verloren hat. Trotzdem ging es jedes Mal eng zu und Born hat in seiner achtjährigen Amtszeit schon einmal für einen Pokalcoup gegen den Waldhof gesorgt. Im November 2015 gelang den Walldorfern ein 2:1-Sieg, passenderweise ebenfalls im Viertelfinale. Am Ende der damaligen Saison qualifizierte sich der FCA für den DFB-Pokal und stieß dort nach zwei Siegen bis ins Achtelfinale vor.

Bis dahin ist es jedoch ein sehr weiter Weg. „Der Waldhof ist haushoher Favorit gegen uns“, so Born, der aufzählt, was alles für eine Überraschung zusammenkommen muss: „Wir müssen einen richtig guten Tag erwischen und werden einen Torhüter brauchen, der vielleicht auch mal etwas Verrücktes hält.“ Von einem vorweggenommenen Finale will der 50-Jährige nichts wissen, obwohl seine Mannschaft und der Waldhof die beiden höchstklassigen Teams im Wettbewerb stellen. Er sagt: „Die anderen, die noch mit im Rennen sind, sind auch nicht blind.“ Zur personellen Lage: Ausgerechnet Morris Nag muss auf den Treffen mit seinem Ex-Klub verzichten. Der 25-Jährige hat sich vergangene Woche im Training eine Innenbandverletzung im Knie zugezogen und fällt rund sechs Wochen aus. Ansonsten dürfte sich am Kader nichts ändern.

Autor: Christopher Benz, Rhein-Neckar-Zeitung, 26.09.2022

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