Ein herausragendes Fußballspiel

02-09-2024

Der FCA Walldorf kommt gegen Mainz II zweimal zurück und gewinnt 3:2

Wer bei 35 Grad Celsius Hitze einem Rückstand hinterlaufen muss, hat im Fußball für gewöhnlich schlechte Karten. Die Regionalliga-Kicker des FC-Astoria Walldorf mussten das am Samstagnachmittag gegen den 1.FSV Mainz 05 II sogar zweimal tun und kamen jedes Mal eindrucksvoll zurück. Am Ende von 95 extrem kraftzehrenden Minuten stand ein 3:2-Sieg für die Elf von Matthias Born.

„Das war ein Spiel mit extrem vielen Torchancen auf beiden Seiten, das jedes Team hätte gewinnen können“, sagte der Walldorfer Coach, der im Tor einen Wechsel vorgenommen hat. Jerik von der Felsen, vergangene Runde die Nummer eins, fehlte in den ersten Wochen aufgrund eines Muskelfaserrisses. Nach einer kompletten Trainingswoche ist der 19-Jährige wieder voll belastbar und rückte für Mario Schragl, der seine Sache mehr als ordentlich löste, zwischen die Pfosten.

Das Tempo auf dem Rasen war über die gesamte Spieldauer rasant. „Beide Mannschaften haben sich überhaupt nichts geschenkt“, meinte Born. Neben den beiden Toren in Halbzeit ein vergaben beide Teams je drei große Chancen. Bei Walldorf hätten Tim Fahrenholz (23.), Jannis Boziaris (32.) sowie Theodoros Politakis (33.) für die 2:1-Führung sorgen können. Auf der anderen Seite fuhr von der Felsen einmal grandios die linke Hand hoch, um den Gewaltschuss von Müller zu klären (41.). Wenige Minuten zuvor entschärfte er einen Kopfball und hatte bei einem Mainzer Abseitstor (39.) Glück.

Die beiden Toren waren zu diesen Zeitpunkten längst erzielt. Besonders sehenswert war dabei der Führungstreffer der Gäste. Im Anschluss an einen perfekten Doppelpass durchs Zentrum schloss David Mamutovic überlegt ab (12.). Die Antwort folgte nahezu umgehend. Kendel setzte sich dabei im Eins-gegen-Eins durch und hatte dann Glück, dass sein Schuss aus 18 Metern unhaltbar für den starken Mainzer Keeper Kinzig abgefälscht wurde (18.).

Als die Walldorfer nach 56 Minuten durch Müller erneut in Rückstand gerieten, reagierten sie davon unbeeindruckt und äußerst sehenswert. „Als der Ball meinen Fuß verlassen hat, wusste ich, dass es gut aussieht“, schmunzelte Maximilian Waack zu seinem 2:2, das durchaus das Zeug zum Tor des Monats hatte. Aus 30 Metern zog er Vollspann ab und durfte dabei zusehen, wie die Kugel unhaltbar über Kinzig hinweg in den Winkel segelte.

Als Born zehn Minuten vor dem Ende mit Tilmann Jahn einen zweiten Stürmer brachte, war die Marschrichtung klar – es sollte ein Sieg her. Kurz darauf besorgten zwei Einwechselspieler den Siegtreffer in Co-Produktion. „Wir trainieren diese Situationen tatsächlich häufiger“, sagte Arion Erbe zur Entstehung des 3:2, das er nach einem Doppelpass mit Bekem Can Bicki erzielte (83.).

Neben den drei Punkten ist in der Astorstadt eine wichtige Erkenntnis gereift. „Letztes Jahr hätte uns ein Rückstand wie dieser zurückgeworfen, aber das ist dieses Mal anders“, sagte Waack und spricht voller Stolz von, „einem super Teamgeist und einer großen Mentalität.“

Das leben die Jungs, die von der Bank kommen, vorbildlich vor. „Ich versuche meine Minuten, die ich bekomme, optimal zu nutzen und heute bin ich natürlich überglücklich“, sagte Erbe. Von seinem Trainer erhielt der Siegtorschütze ein Extralob: „Für Arion freut es mich besonders, er hat sich heute für seinen großen Trainingseifer belohnt.“

Mit nun zehn Zählern nach sechs Partien haben die Walldorfer fleißig gepunktet und können nächsten Samstag bei Hessen Kassel nachlegen.

FC-Astoria Walldorf: von der Felsen – Goß (81. Hauser), Hauk, Lässig, Grimmer – Arcalean, Waack, Politakis (60. Erbe), Fahrenholz (68. Redekop) – Boziaris (81. Jahn) – Kendel (68. Bicki).

1.FSV Mainz 05 II: Kinzig – Götze, Schulz, Dal, Müller – Amann (78. Linsmayer) – Bierschenk (78. Derstroff), Gleiber Mamutovic (58. Yamasaki), Kalemba (84. Mata) – Vargas Valerio (78. Seven).

Schiedsrichter: Mathias Heilig (Klettgau).

Zuschauer: 398.

Tore: 0:1 Mamutovic (12.), 1:1 Kendel (18.), 1:2 Müller (56.), 2:2 Waack (60.), 3:2 Erbe (83.).

Bilder von Lukas Adler.

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