Von allem zu wenig. Damit lässt sich die 0:2-Niederlage des FC-Astoria Walldorf gegen die TSG Balingen auf den Punkt bringen. In erster Linie waren zu wenig gewonnene Zweikämpfe gegen einen hochmotivierten Gegner, der neben ganz viel Laufbereitschaft eine hohe Cleverness an den Tag legte, entscheidend dafür.
In Sachen Einstellung konnte man den Astorstädtern wenig bis nichts vorwerfen. Kapitän Roman Hauk und Co. probierten bis zum Schluss alles, allerdings erwischten sie einen Tag, an dem einfach nichts gelingen wollte. Neben vielen technischen Fehlern, die bereits die Entstehung vielversprechender Chancen verhinderten, ließ die Abschlussqualität zu wünschen übrig. Los ging es in der achten Spielminute, als Arion Erbe freistehen verzog. „So einen macht er normalerweise“, sagte Born, der dennoch zufrieden mit der Entwicklung des 21-jährigen Mittelfeldspielers ist, der seinen ersten Einsatz von Anfang hatte.
Zum Zeitpunkt seiner Chance hätte es aber durchaus schon 0:1 stehen können, Leander Vochatzer schoss nach nicht einmal sechzig Sekunden knapp am langen Pfosten vorbei. Dieser schnell vorgetragene Angriff sollte eine Blaupause für die folgenden neunzig Minuten sein. Balingen agierte mit drei Innenverteidigern, die beherzt zupackten und so dafür sorgten, dass ihr Torhüter kein einziges Mal bis zum Äußersten gefordert wurde. Die besten Walldorfer Abschlüsse gingen entweder über oder neben das Tor.
Nach Ballbesitz schwärmten seine Schützlinge blitzschnell aus und kreierten einige gefährliche Abschlüsse, wovon einer zum 0:1 führte. Moritz Kuhn spielte dabei eine optimale flache Hereingabe zwischen Abwehr und Torhüter quer durch den Sechzehner und fand Pedro Almeida Morais, der nur noch den Fuß hinhalten musste (11.).
Die Führung spielte der TSG in die Karten. Bis zur Pause und darüber hinaus ging es flott hin und her, die ganz großen Gelegenheiten mussten jedoch bis zur zweiten Hälfte warten. Und selbige startete beinahe mit dem 0:2, aber Idjakovic hatte etwas dagegen und parierte stark (50.). Es folgten einige Walldorfer Abschlüsse, denen aber entweder die Präzision oder die Kraft fehlten, um als Großchancen eingeordnet zu werden. Auf diese Weise verzog Maik Goß aus zentraler Position (60.), nahm Niklas Antlitz einen Abschluss aus schwieriger Lage, anstatt den mitgelaufenen Henry Crosthwaite zu bedienen (78.), oder zielte Emilian Lässig zu zentral aus rund 18 Metern (84.).
Zu diesem Zeitpunkt stand es längst 0:2. Einen der Konter verwertete Vochatzer mit einem präzisen Kopfball aus 14 Metern, mit dem er Idjakovic nicht den Hauch einer Chance ließ (68.). Born und seine Elf ließen nichts unversucht. Mit Turan Calhanoglu brachte er einen zweiten Stoßstürmer, nur gelingen wollte nichts, sodass es an der 0:2-Niederlage nichts zu rütteln gab.
Somit endete die englische Woche mit vier Punkten nicht wie erhofft, Verbesserungspotenzial für die kommenden Aufgaben gibt es genug. Das wollen die Walldorfer am Freitagabend (23. Sept.) beim FC 08 Homburg beweisen.
Stimmen zum Spiel:
Martin Braun, Trainer TSG Balingen: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel heute und denke, dass wir verdient gewonnen haben, obwohl es sehr eng gewesen ist. Wir haben es immer wieder geschafft uns Chancen herauszuspielen, waren in der Defensive sehr aufmerksam, weil wir wussten, dass Walldorf nach vorne viel Qualität hat. Jetzt dürfen wir zufrieden nach Hause fahren und die englische Woche mit einem sehr guten Gefühl und sieben Punkten abschließen. Dieses Gefühl versuchen wir in die neue Woche mitzunehmen.“
Matthias Born: „Glückwunsch an die TSG und Martin zum Sieg. Wir sind maximal enttäuscht, weil wir uns zuhause einen anderen Auftritt gewünscht haben. Die Jungs sitzen dementsprechend geknickt in der Kabine. Im Spiel hatten wir ein paar Möglichkeiten, vor allem die vergebene Großchance zum möglichen 1:0 tut weh. Unterm Strich geht der Sieg für Balingen aber absolut in Ordnung. Jetzt müssen wir uns aufrichten und am Freitag in Homburg eine Reaktion zeigen.“
Tore: 0:1 Almeida Morais (11.), 0:2 Vochatzer (68.)
FC-Astoria Walldorf: Idjakovic – Goß, Hauk, Max Müller, Gibs (54. Mario Müller) – Fahrenholz, Erbe (63. Nag), Lässig (78. Calhanoglu), Onos (54. Crosthwaite) – Waack (63. Nag), Antlitz.
TSG Balingen: Binanzer – Eisele, Schmitz, Vogler – Awortwie-Grant (63. Curda), Vochatzer, Fritschi, Akkaya – Kuhn (90.+2 Ramser), Almeida Morais (63. Meiser) – Vegelin (88. Dierberger).
Schiedsrichter: Niclas Zemke (Püttlingen)
Zuschauer: 218
