Wir sind ganz glücklich da, wo wir sind

09-05-2022

Der FC-Astoria Walldorf hat erneut den Klassenerhalt erreicht – Im Sommer beginnt die neunte Saison in Deutschlands vierthöchster Klasse. Die erste Saison als Sportlicher Leiter ist zwar noch nicht ganz zu Ende, angesichts des bereits unter Dach und Fach gebrachten Klassenerhalts fühlt es sich aber zumindest so an. Grund genug bei Frank Fürniß (51 Jahre) nachzufragen wie er sich fühlt, was die Planungen für die kommende Runde machen und was den FCA für ihn besonders macht.

Frank, Glückwunsch zum Klassenerhalt.

Frank Fürniß: Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir sind selbstverständlich sehr glücklich darüber, in der neuen Saison wieder in der Regionalliga mit dabei zu sein. Das ist eine Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann.

Wie sehr hast Du deswegen zittern müssen?

FF: Ich habe mir die Tabelle sehr genau angesehen und mittlerweile haben wir einen richtig großen Abstand zu den Abstiegsplätzen von elf Punkten. Wenn wir aber an den 15. Spieltag zurückdenken, waren wir zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter.

Was lief danach besser?

FF: Die Mannschaft und das Trainerteam haben es hinbekommen, die Gegentoranzahl stark zu verringern. Als wir Letzter waren, standen wir bei zwei Gegentoren im Schnitt pro Partie. Das sind mittlerweile nur noch 1,5. Das alles ging aber nicht zu Lasten des attraktiven Fußballs, den die Jungs spielen.

Der FCA startet ab Sommer in seine neunte Regionalliga-Runde. Ist das immer noch etwas Besonderes, oder längst Routine?

FF: Für uns ist das immer wieder etwas Besonderes. In Zukunft sind wir bestrebt die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, jedes Jahr den Klassenverbleib sicherer zu gestalten. Das ist die Herausforderung, der wir uns stellen und hängt in erster Linie mit der Mentalität der Truppe zusammen. Wenn man sich das diese Saison genauer anschaut, muss man sagen, dass es die Spieler sensationell umgesetzt haben.

Die Regionalliga ist also das Maximum?

FF: In der derzeitigen Konstellation mit Spielern, die einem Beruf nachgehen oder studieren, auf jeden Fall. Wer uns kennt, der weiß, dass rein von der Infrastruktur her die 3. Liga nicht realisierbar ist. Dort ist Fußball als Hobby nicht mehr machbar und obendrein müsste sich das Budget komplett ändern. Wir sind ganz glücklich da, wo wir sind. Mit dem Unterbau der U23 in der Oberliga, der U19 in der Bundesliga und vielleicht sogar bald der U17 in der Bundesliga sind wir super aufgestellt.

Du steckst vermutlich schon mittendrin in den Planungen für die neue Runde. Wie ist der aktuelle Stand, wer kommt, wer geht?

FF: Verlassen werden uns Janis Hanek, Marco Manduzio, Dennis de Sousa, Jonas Weik sowie Mirco Born. Offen sind noch die Personalien Patrice Kabuya und Tilmann Jahn. Dafür ziehen wir Kevin Krüger in den Regionalliga-Kader hoch und können mit Birkan Celik den ersten Transfer vermelden. Er ist ein offensiver Außenbahnspieler, erst 20 Jahre alt geworden und kommt von TSV Schott Mainz. Ansonsten bleibt das Gros der Mannschaft zusammen. Vordergründig suchen wir weiter für die offensiven Außenpositionen nach Neuzugängen.

Mit Nico Hillenbrand fällt ein unumstrittener Leistungsträger das komplette Kalenderjahr aus. Musst Du deshalb gesondert aktiv werden auf dem Transfermarkt?

FF: Nicos Ausfall tut uns sehr weh. Er ist einer, der immer vorangeht und mit seiner Persönlichkeit sehr wichtig für die Mannschaft ist. Bis er einigermaßen wieder voll spielen kann, wird es wahrscheinlich Richtung Rundenende 2022/23 gehen. Jetzt haben wir Anfang Mai und das Transferfenster ist noch fast vier Monate offen. Auf den zentralen Positionen steht unser Stamm trotz Nicos Verletzung, deshalb liegt unser Hauptaugenmerk bei potenziellen Neuen nicht auf dieser Position. Ausschließen lässt sich im Gegensatz aber selbstverständlich auch nichts.

Für Dich war es die erste Saison als Sportlicher Leiter, nachdem Du in den drei Jahren zuvor für die U23 verantwortlich gewesen bist. Was waren die Unterschiede, die Du festgestellt hast?

FF: In der vierthöchsten deutschen Liga stehst du ganz anders im Fokus und das bringt automatisch mehr Verantwortung mit. In unserem familiären Umfeld mit Präsident Willi Kempf und Geschäftsführer Jochen Holzwarth macht das allerdings großen Spaß. Wir kombinieren hier dieses Familiäre mit einer professionellen Einstellung und wenn man das mit anderen Vereinen wie beispielsweise den Kickers Offenbach und deren Möglichkeiten vergleicht, ist das eine richtig coole Herausforderung für uns.

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