Barry schnürt den Doppelpack und bleibt beim FCA

07-06-2023

Willi Kempf hatte ein Anliegen. Der Präsident des FC-Astoria Walldorf schaute sich am Freitagabend das Abschlusstraining an und ging danach auf Boubacar Barry zu. In seiner ureigenen Art drückte er den Winterneuzugang und gab ihm ein paar wohlgemeinte Worte mit auf den Weg für das Pokalfinale. „Ich habe ihm gesagt, dass er morgen trifft, weil es einfach an der Zeit ist“, sagte der Präsident am Samstagnachmittag auf dem Rasen der Nöttinger Kleiner-Arena, nachdem er sich das blau-weiße Pokalsieger-Shirt übergezogen hatte.

Dass ausgerechnet der 27-Jährige, der im Winter als vereinsloser Ex-Profi in der Astorstadt anheuerte, zum entscheidenden Mann im Pokalendspiel wurde, hätte zeitlich nicht besser passen können. Wenige Tage zuvor verlängerte Barry seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag beim FCA. Dessen fußballerische Fähigkeiten sind unbestritten, nur zeigen konnte er sie 2023 verletzungsbedingt nicht allzu oft. „Wenn ´Bouba´ im Rhythmus ist, kann er immer den Unterschied ausmachen“, hält sein Trainer Matthias Born große Stücke auf ihn.

Einmal mit dem Kopf und das andere Mal mit seinem starken rechten Fuß, erzielte der Familienvater beide Tore beim 2:0-Sieg gegen Pforzheim und zeigte eindrucksvoll, was für ein begnadeter Fußballer er ist. Große Worte sind ihm allerdings fremd. Der gebürtige Karlsruher ist außerhalb des Feldes ein ruhiger, angenehmer Zeitgenosse. „Nachdem ich ein gutes Jahr kein Fußball gespielt habe, bin ich einfach nur froh, in Walldorf zu sein, denn hier fühle ich mich wohl“, sagte Barry. Deshalb hat er sich entschieden, seinen Vertrag zu verlängern, was beim FCA für reihenweise strahlende Gesichter sorgt. „Er ist ein toller Junge und ich glaube, dass wir noch viel Spaß an ihm haben werden“, sagte Kempf.

Der ehemalige Zweitliga-Spieler des Karlsruher SC bringt Fertigkeiten mit, die in der Regionalliga nur wenigen Kickern vergönnt sind. Mit beiden Füßen technisch versiert und dank seiner Schnelligkeit und Spielintelligenz auf den Außenbahnen ebenso einsetzbar wie im Zentrum. Am Samstag füllte er – wie sollte es anders sein – mehrere Positionen im Verlauf der 90 Minuten aus.

Nachdem der Gefeierte auf dem Feld den Ton angab, rückte er ab der Siegerehrung wieder dahin, wo er sich am wohlsten fühlt – in die zweite Reihe. „Beim Feiern halte ich mich lieber etwas zurück und schaue mir das Ganze zufrieden an“, schmunzelte Barry.

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