Jugendliche im Camp zur Berufsorientierung

29-08-2016

Was sind meine Stärken und Schwächen? Welche Studiengänge und Berufe würden zu mir passen? Wie bewerbe ich mich richtig? Diese und andere Fragen wurden für 13 Jugendliche aus der „Anpfiff ins Leben“-Jugendsportförderung in lockerer Atmosphäre ausführlich beantwortet. Vom 22. bis 25. August 2016 besuchten die fußballbegeisterten Jungen und Mädchen der Standorte Walldorf, Ludwigshafen, Heidelberg, St. Leon-Rot und Mannheim nicht nur das ABB Training Center Heidelberg, sondern auch Workshops, Gespräche und Vorträge im „Anpfiff ins Leben“-Pavillon Hoffenheim.

Erster Tag, erster Programmpunkt: ein rund zweistündiger Test zur Strukturintelligenz. Der Nutzen? „Der Test ist für mich ein guter Wegweiser“, fand der 17-jährige Gianluca vom Ludwigshafener SC. „Die eigenen Stärken und Schwächen werden grafisch angezeigt. Im persönlichen Gespräch bekommt man Empfehlungen, ob man studieren sollte oder nicht. Mir wurden beruflichen Richtungen vorgeschlagen, wo ich nicht gedacht hätte, dass ich darin gut bin.“

Nachmittags ließ sich die Gruppe von Christina Müller, tätig im Ausbildungsmarketing der ABB, durch das ABB Training Center in Heidelberg führen. „Wir sind durch die Produktion gegangen und haben gesehen, wie Sicherungsautomaten hergestellt werden. Dann waren wir in der Lehrwerkstatt“, erzählte Christina Müller, die den Jugendlichen am nächsten Tag in Hoffenheim Tipps für eine korrekte Bewerbung gab. Der Besuch bei ABB hat viele Jugendliche beeindruckt. „Wie groß ABB ist“, staunte Tim vom FC-Astoria Walldorf. „Der Prozess mit den Sicherungen ist sehr anspruchsvoll und wird von Robotern erledigt. Wahnsinn, wie schnell die sind!“

An den anderen Camp-Tagen wurde ausführlich über Stärken, Schwächen und die dazu passenden Berufe gesprochen. An einem Abend war ein Berufsberater der Agentur für Arbeit aus Mannheim vor Ort. Die Jugendlichen feilten an den ersten Bewerbungen. Wer mochte, konnte sogar einen Bewerbungs-Clip drehen. Zwischendurch stand immer wieder Sport auf dem Programm: Fußball, Beachvolleyball und Sitzvolleyball.

Und die Motivation, zum BO-Camp zu kommen? Für Alicia von der TSG 1899 Hoffenheim war klar: „Ich habe keine Lust, allein zu Hause Berufe zu recherchieren. Hier kann ich direkt Leute fragen, das ist viel besser.“ Jan-Philipp von der SG Heidelberg-Kirchheim, bisher nicht gerade ein Musterschüler, erklärte: „Ich wollte hier ein Ziel finden, damit ich auf etwas hinarbeiten kann. Der Test hat mich in meinen Stärken bestätigt. Deswegen werde ich wahrscheinlich in Richtung Mediengestalter gehen.“

Für die „Anpfiff ins Leben“-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter war das BO-Camp „mal eine ganz andere Möglichkeit, die Jugendlichen kennenzulernen und auf sie einzugehen“, meinte Corinna Glogger aus dem Jugendförderzentrum Ludwigshafen. „Ich finde das Camp einen guten Start in die Berufsorientierungsphase.“ Möglich gemacht hat die Durchführung des Camps Gerhard Nett, Geschäftsführer der Immobilienagentur Engel & Völkers in Heidelberg, denn er unterstützt das BO-Camp finanziell. „Nicht jeder kann Profifußballer werden. Hier gibt es die Möglichkeit, Wege in den Beruf aufzuzeigen – und die Jugendlichen sollen ihren Weg finden“, erklärte Gerhard Nett, der an einem Abend selbst vor Ort war. Darüber hinaus hat er bereits einen Jugendlichen in den Alltag des Immobiliengeschäfts hineinschnuppern lassen und wird das auch wieder tun, denn er steht voll und ganz hinter Anpfiff ins Leben e.V. „Wie hier Ideen und Projekte vorangetrieben werden, ist sensationell“, lobte Gerhard Nett.

Katharina C. Müller

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