Kicken auf einem Bein

24-10-2019

Passen – Dribbeln – Schießen. Alles auf einem Bein. Nicht, weil er es kann, sondern weil er es muss. Seine Ballführung und sein Bewegungsablauf sind genauso flüssig und flott, wie die der Spieler der U14 des FC-Astoria Walldorf, mit denen er am Donnerstag, den 10. Oktober, ein Training absolvierte. Die Rede ist von Spitzensportler Christian Heintz, der einbeinig amputiert ist.

Christian Heintz ist Projektleiter der Aktion Mensch Stiftung bei Anpfiff ins Leben und zudem Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft des Amputierten Fußballs. Anstatt mit seiner Leidenschaft abzuschließen, legte der 35-jährige nach seiner Amputation erst richtig los. Er geht offen damit um und gibt seine Erfahrungen gerne weiter. So freuten sich auch die Spieler der U14 des FC-Astoria Walldorf, für die wie jede U-Mannschaft jährlich ein soziales Projekt auf dem Plan steht, dass Christian Heintz ihnen das Laufen und Schießen auf einem Bein beibrachte.

Er gestaltete den Donnerstagabend grundsätzlich genauso wie die Trainer der Jugendmannschaft, mit der Ausnahme, dass er für jeden Spieler ein Paar Krücken im Gepäck hatte. Somit konnten sich alle Spieler für eineinhalb Stunden in die Rolle eines Beinamputierten versetzen. Zu Beginn lernten die Jungs und Mädels ein paar Techniken, sich mit den Krücken möglichst schnell fortzubewegen, bevor es an die Kugel ging. Einfaches Passspiel, das die U14 normalerweise im Schlaf spielt, wurde zu einer großen Herausforderung. Im Abschlussspiel zeigte Christian Heintz dann seine Klasse und brachte den ein oder anderen Spieler ins Staunen. Da streckte immer wieder jemand, wenn auch unabsichtlich, sein eigentlich „amputiertes Bein“ durch, um sich gegen den Ballkünstler auf einem Bein zu wehren.

Die Mannschaft machte eine einmalige Erfahrung und zeigte das auch mit Begeisterung und Engagement. Nicht, weil sie es muss, sondern weil sie es kann.

Erstellt von Julius Klevenz

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