U15 schnürt spektakulären „Sixpack“
23-11-2021
6:2 über den VfB Stuttgart II bedeutet höchsten Saisonsieg – Galavorstellung in erster Halbzeit
„Was war das denn“? , staunten die gut 200 Schaulustigen bereits beim Halbzeitpfiff des guten Schiedsrichters Sami Maliha etwas ungläubig und unterhielten sich lebhaft über die beeindruckenden ersten 35 Minuten. Mit sage und schreibe vier zu null führte die wie entfesselt aufspielende Astoria gegen den Tabellenzweiten aus der Landeshauptstadt zu diesem Zeitpunkt bereits- ein Ergebnis, das den völlig perplexen Gästen aus Stuttgart sogar noch schmeichelte. Am Ende kassierten die Schwaben einen herben „Sixpack“ und mussten mit den sechs Gegentoren somit genauso viele Treffer hinnehmen wie in den ersten zehn Saisonspielen zusammengenommen.
Was also war geschehen? Dass das Astoria- Spiel in besonderem Maße von den elementareren Primärtugenden des Fußballs geprägt war, darüber waren sich die beiden Trainer Patrick Maurer und Jens Zahalka hernach einig. „Die Jungs waren griffig und haben enorm viel Wille und Leidenschaft auf den Platz gebracht“, lobte Patrick Maurer. Jens Zahalka erfreute sich insbesondere am zielstrebigen Spiel in Richtung VfB- Gehäuse und den permanenten Druck auf die Rothemden. „Unsere Jungs haben das Gaspedal komplett durchgetreten“.
In der Tat , der Astoria- Express lief bereits in der Anfangsphase auf Hochtouren. Schon nach zwei Minuten hätte der Ball im VfB- Gehäuse zappeln können, wenn nicht gar müssen. Nach zwölf Minuten war es dann nach einer tollen technischen Einzelleistung soweit, als ein Offensivspieler der Astoria einen hohen Ball elegant stoppte und nach einer Drehung um die eigene Achse überlegt ins lange Eck platzierte. Der Torjubel war kaum verklungen, da durfte der Astoria- Anhang erneut jubeln. Einen scharfen Distanzschuss des Walldorfer Mittelstürmers konnte der Torhüter des VfB nur mühsam abwehren. Ein nachgerückter Mittelfeldakteur der Heimelf schob den abgewehrten Ball platziert zur 2:0- Führung ins Tor.
Das Spielgeschehen erinnerte nun frappierend an den jüngsten Gladbacher- Gala- Auftritt gegen den FC Bayern. Hier eine Mannschaft im Spielrausch, dort ein paralysierter Favorit, der nicht wusste, wie ihm geschah. Der VfB kam kaum über die Mittellinie und hatte erst nach etwa 20 Minuten die erste brenzlige Strafrumaktion zu verzeichnen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Blau- Weißen allerdings schon mit 3:0, nachdem ein satter platzierter Distanzschuss den linken Torpfosten touchierte und im Tor der Gäste einschlug. Einem spielerischen Gesamtkunstwerk entsprang dann das vorentscheidende 4:0, dem ein sehenswertes Direktspiel und eine längere Ballstafette vorausging, an deren Ende der FCA- Mittelstürmer eiskalt einnetzte. Der selbe Akteur schlenzte das Spielgerät unmittelbar danach nach einem Steilpass aus etwas spitzem Winkel nur haarscharf am langen Pfosten vorbei. „Unser Tempospiel nach vorne war sehr überzeugend, insbesondere unsere gut getimten Bälle in die Tiefe“, lobte das Trainer- Duo Maurer/Zahalka unisono. Dass die Gäste kurz vor dem Seitenwechsel ihre bis dahin dickste Torchance hatten, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Nach einem Steilpass zog der VfB- Mittelstürmer aus zentraler Position alleine in Richtung Astoria- Gehäuse, fand allerdings im glänzend reagierenden Heim-Keeper seinen Meister, als dieser die brenzlige eins gegen eins- Situation gekonnt entschärfte.
Im zweiten Spielabschnitt verlief das Spiel deutlich ausgeglichener als zuvor. Nun entwickelten die Schwaben auch ihrerseits Angriffe in Richtung Astroria- Gehäuse, und mit einem strammen platzierten Flachschuss gelang ihnen durch ihren mit Abstand besten Akteur der Anschlusstreffer. Allerdings blieb die Heimelf weiterhin mindestens ebenbürdig und brandgefährlich. Dass auch die Einwechselspieler in einer Top- Verfassung waren und sich nahtlos in den Walldorfer Spielfluss einfügten, belegen die beiden Treffer zum 5:1 und 6:1 des zuvor eingewechselten Mittelstürmers. Zunächst vollstreckte er nach einem temporeich vorgetragenen Angriff über die linke Außenbahn souverän per platziertem Flachschuss, um anschließend mit einem sehenswerten Fernschuss über den verdutzten Gäste- Torhüter hinweg das 6:1 folgen zu lassen. Der spektakuläre „Sixpack“ war somit geschnürt. Dass den Stuttgartern in der Nachspielzeit nach einer Ecke noch ein gelang, war lediglich noch ein wenig Ergebniskosmetik in einem Spiel, das die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt längst klar zu ihren Gunsten entschieden hatten.
Torfolge: 1:0 (12.), 2:0 (15.), 3:0 (17.), 4:0 (30.), 4:1 (41.), 5:1 (51.), 6:1 (65.), 6:2 (70.+3)