U19 verliert Sechs-Punkte-Spiel

27-02-2023

Die Frankfurter wollten gar nicht mehr aufhören zu jubeln. Divaio Jhair Bobson hatte gerade das 1:2 geschossen, als er auch schon von seinen Mitspielern erdrückt wurde. Es lief die 88. Minute im A-Junioren-Bundesliga-Duell zwischen dem FC-Astoria Walldorf und Eintracht Frankfurt und der Jubel der Hessen kannte verständlicherweise keine Grenzen.

Beide Teams trafen sich am Samstagmittag stilecht um 12 Uhr – „High Noon“ – auf dem Kunstrasenplatz im Dietmar-Hopp-Sportpark. Zwei Zähler lag der FCA vor Anpfiff hinter der Eintracht, mit einem Sieg hätte er sie überholen und im besten Fall auf einen Nichtabstiegsplatz klettern können. Daraus wurde trotz des perfekten Starts nichts.

Nicht einmal 60 Sekunden waren absolviert, als Leon Kritter die jungen Astorstädter in Führung brachte. Sie präsentierten sich hellwach und gewannen dank des Treffers viel Zuversicht. „Wir haben uns das frühe Tor mit einer engagierten ersten Halbzeit mehr als verdient“, sagte FCA-Trainer Roberto Pinto. Walldorf war besser, schlicht gieriger als Frankfurt. Daran gab es keinen Zweifel.

Dass man die A-Jugend eines Champions League Teilnehmers aber nicht komplett aus dem Spiel nehmen kann, versteht sich von selbst. Die Eintracht agierte ebenfalls sehr fokussiert, so wie man es im Abstiegskampf eben tun muss. Dennoch dauerte es bis in die zweite Hälfte hinein, ehe Tim Hannak ausglich (53.).

Beide Mannschaften wollten in der Folge den Sieg, wobei die Walldorfer etwas mehr Risiko gehen mussten, schließlich lagen sie in der Tabelle knapp zurück und hinterher stehen nur noch zwei Ligaspiele an. Der eingewechselte Louis Safranek brachte frischen Wind, der durchaus mögliche Siegtreffer wollte jedoch nicht gelingen. Einmal kratzten die Gäste den Ball im letzten Moment von der Torlinie (85.), dem einheimischen Anhang erstarb der Torschrei auf den Lippen. Als es auf ein leistungsgerechtes Remis hinauslief, fiel Bobson die Kugel vor die Füße und er ließ sich nicht zweimal bitten. Sein Schlenzer schlug leicht abgefälscht und unhaltbar für Jannis Vonier im rechten oberen Torwinkel ein.

In seinem Fazit hatte Pinto nichts als Lob für seine Truppe übrig und sagte: „Die Jungs haben mal wieder ihr Herz auf dem Platz gelassen und den Verein hervorragend vertreten, aber leider wurden sie dafür nicht belohnt.“

In den beiden verbleibenden Partien benötigt der FCA nicht nur zwei Siege, darüber hinaus muss die Konkurrenz Federn lassen, sonst ist der Abstieg nach drei Jahren Bundeliga-Zugehörigkeit besiegelt. Pinto verspricht maximalen Einsatz seiner Schützlinge: „Wir werden mit aller Macht versuchen diese beiden Spiele zu gewinnen.“

Tore: 1:0 Kritter (1.), 1:1 Hannak (55.), 1:2 Bobson (88.)

FC-Astoria Walldorf: Vonier – Korotko, Helbig, Sherpard – Baumert, Bulut, Müller, Marx (75. Jautz) – Kritter (61. Okwubor), Wannemacher – Wagner (75. Safranek)

Eintracht Frankfurt: Bignetti – Baum, Hannak, Kolbe, Kovac – Bobson, Rottensteiner, Mladenovic (90.+3), Osei – Wünsch (64. Boddien), Alaoui (87. Kuki)

Schiedsrichter: Christian Steib (Dortelweil)

Zuschauer: 200

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot f. Rottensteiner (90.+3.)

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