Wildes Ende

04-04-2022

Gästetrainer Thomas Leberer war kurz nach Spielende kurz sprachlos. Sein Team hatte nach einem 3:1-Rückstand das Spiel noch umbiegen und im Endspurt für sich entscheiden können. „Wir haben uns heute erst finden müssen. Walldorf hat es ab der 15. Minute und insbesondere nach der Führung gut gemacht, hätte dann auch höher führen müssen. Nach dem 3:1 kommst Du normal nicht mehr zurück ins Spiel. Zu dem Elfmeter möchte ich gar nichts groß sagen. Am Ende haben wir es gut gemacht. Ich bin selbstverständlich froh und glücklich, dass wir hier gewonnen haben.“

Im Kellerduell der direktenTabellennachbarn stand viel auf dem Spiel. Der Gast aus Linx war zunächst aktiver in der Begegnung, drängte die Astorstädter in die eigene Hälfte. Assenmacher mit einem flattrigen Freistoß setzte Schragl in der 8. Minute zum ersten Mal unter Druck. Walldorf konnte sich zusehends befreien und ging dann in der 25.min folgerichtig in Führung. Mit einer schönen Körpertäuschung ließ Nag seinen Gegenspieler aussteigen und schickte Groß auf die Reise, der frei vor Süme eiskalt zum 1:0 vollendete. Nach einem fatalen Abwehrfehler fiel Groß wenig später der Ball vor die Füße, doch etwas zu überrascht scheiterte er am stark reagierenden Süme (31.).

Walldorf kam entschlossen aus der Kabine und drängte auf den nächsten Treffer. Zunächst Varivoda per Kopfball und kurz darauf Hofmann bekamen den Ball jedoch nicht im Tor unter. In der 55. Minute war es dann soweit. Hofmann wurde auf rechts freigespielt und spielte quer in die Spitze auf den mitgeeilten Fordyce Hlywka, der den Ball sicher über die Linie drückte. Dem SV Linx glückte in der 60. Minute durch den kurz zuvor eingewechselten Martin der 1:2-Anschlusstreffer (60.). Walldorf schlug postwendend und vermeintlich entscheidend zurück. Groß flankte von der Grundlinie auf Fordyce Hlywka, der per Kopf die erneute Zwei-Tore-Führung herstellte. In dieser Phase der Partie hätten wohl die wenigsten noch auf den Gast aus dem Mittelbadischen gewettet. Was dann folgte, das ist in Worten kaum zu beschreiben. Nach einem vermeintlichen Handspiel der Gäste bei einem Eckball im gegnerischen Strafraum herrschte Konfusion und jeder erwartete folgerichtig einen Freistoß für den FCA. Schiedsrichter Schipper, der als Einziger im weiten Rund ein Handspiel eines FCA-Akteurs gesehen haben mag, zeigte zur großen Verwunderung aller auf den Punkt und brachte mit dieser Entscheidung den SV Linx zurück in Spiel. Hätte der Unparteiische beim SV Linx nachgefragt, er hätte wohl eine ehrliche Antwort erhalten. Assenmacher ließ sich nicht zweimal bitten und traf sicher zum 2:3 (79.). Fünf Minuten später wurde FCA-Kapitän Hofmann auf die Reise geschickt, ließ jedoch mit einem schlampigen Abspiel die erneute Führung fahrlässig liegen (85.). Der SV Linx sollte die völlig von der Rolle scheinenden Astorstädter brutal bestrafen. Praktisch im Gegenzug kam Tasli frei vor Schragl an den Ball und erzielte den 3:3-Ausgleich. Linx wollte nun den K.O. und wurde durch einen herrlichen Distanzschuss von der Strafraumgrenze durch Assenmacher belohnt. Der Ball senkte sich über Schragl hinweg zum 4:3 ins Netz. Walldorf warf alles, auch den Keeper nach vorne. Martin war es vorenthalten, dies auszunutzen, auf das freie Tor zu laufen und den 5:3-Endstand zu erzielen.

Trainer Kocher war nach dem Schlusspfiff sichtlich bedient, rang um Worte: „Das ist natürlich brutal, ein herber Nackenschlag für uns. Wir müssen jetzt eine Nacht darüber schlafen und dann wird es weitergehen.“

FCA Walldorf II: Schragl – Gurley (46. Baumgärtner), Jansen, Eerbe, Yörükoglu (77.min), Groß, Nag, Fordyce Hlywka (72. Nagelbach), Varivoda, Hofmann, Geigle (59. Keßler)

SV Linx: Süme – Gülsoy, Hertrich (72. Tasli), Recht (65. Hauser), Vollmer (52. Aras), Schestakow, Assenmacher, Dussot, Foulon, Sert, Mörmann (59. Martin)

Tore: 1:0 Groß (25.), 2:0 Fordyce Hlywka (55.), 2:1 Martin (60.), 3:1 Fordyce Hlywka (62.), 3:2 (HE/79.), 3:3 Tasli (86.), 3:4 Assenmacher (90.), 3:5 Lukas (90.+3)

Schiedsrichter: Christian Schipper, sowie Patrick Brabanski und Andreas Wieczorek

Zuschauer: 110

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