Offener Brief unseres Präsidenten

20-04-2021

Werte Mitglieder, werte Sponsoren und Freunde, werte Walldorfer !

Zuerst möchten wir uns bei Euch recht herzlich bedanken, dass Ihr dem Verein in der sehr schwierigen Corona-Krise treu geblieben seid und nach wie vor unseren gemeinsamen Verein unterstützt.

Es ist momentan für uns alle schwer, die getroffenen Corona – Maßnahmen ganz zu verstehen und umzusetzen. Trotzdem appellieren wir an alle, sich strikt an die Corona – Vorschriften zu halten und hoffen, dass diese letztendlich helfen, die Ansteckungsgefahr zu vermindern. Es dürfen sich ab heute nur noch Personen eines Haushalts mit einer Person aus einem anderen Haushalt treffen. Außerdem gilt wieder die nächtliche Ausgangssperre. Wir müssen uns an diese harten Regeln zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr halten !!

Unsere Sportler möchten sich seit November 2020 auch daran halten, dürfen das aber nicht, da unser zuständiges Ministerium in BW ohne Rücksprache die Amateurvereine in der Regionalliga Südwest dem Profitum zugeordnet hat. Somit müssen wir Amateurvereine seit Dezember 2020 ohne Pause den Spielbetrieb fortsetzen, was die Vereine, die auf Eintrittsgelder, auf Einnahmen aus Kioskbetrieb und dem VIP Bereich angewiesen sind, finanziell sehr stark belastet. Dies bedeutet, dass die kompletten Einnahmen wegfallen, die Vereine die Kosten für den Spielbetrieb ohne finanzielle Unterstützung jedoch weiterhin alleine aufbringen müssen. Es kommen teilweise die Kosten für die vorgeschriebenen Corona-Tests noch hinzu, da bei uns, um auf der sicheren Seite zu sein, zweimal pro Wochen getestet wird. Das bringt manchen Verein an den Rand des Ruins. Die Verantwortlichen der Regionalliga interessiert dies, so hat es den Anschein, überhaupt nicht und man nimmt dort auch nicht zur Kenntnis, dass die finanziellen Probleme durch ihr Festhalten an der Weiterführung des Spielbetriebes erst entstanden sind. Wer trägt hier die Verantwortung ? Ich kann nur empfehlen, eine rechtliche Prüfung durchführen zu lassen, denn eine finanzielle Belastung der Verursacher sehe ich nicht.

In Hessen wurden den Vereinen bereits im Januar zinslose Kredite angeboten, die nach Informationen der hessischen Vereine auch teilweise in Anspruch genommen und Spieler evtl. eingekauft wurden, was, sollte es stimmen, zu einer Wettbewerbsverzerrung führen könnte. In BW hat das zuständige Kultur- und Sportministerium bisher jegliche finanzielle Unterstützung abgelehnt.

Bei unseren Spielern, die berufstätig, in Ausbildung, Studium oder noch in der Schule sind und daher nur abends trainieren können, macht sich der Kräfteverschleiß durch die vielen Spiele und die ständige Angst vor einer Ansteckung mit Corona stark bemerkbar und belastet besonders ihre Psyche extrem.

Es gibt viele Ungereimtheiten in dieser Spielrunde, in der wir uns den Entscheidungen der Regionalliga und der Entscheidung des Gerichts vom November 2020, die ein Weiterspielen forderten und ermöglichten, beugen mussten.

Ich selbst habe angenommen, dass letztendlich der sportliche Geist und die Gerechtigkeit die Oberhand behalten. Dies ist und war wohl eine Fehleinschätzung, da nunmehr angedacht ist, Vereine aus den Oberligen nach 13 von 40 Spielen bzw. in der Pfalz nach 8/9 Spielen in die Regionalliga aufsteigen zu lassen. Die vorgesehenen Vereine haben seit November 2020 nicht mehr gespielt, haben für ihre Spieler evtl. Kurzarbeitergeld erhalten, wodurch sie seit Oktober keine Kosten des Spielbetriebs zu tragen haben und nun in Spieler für die neue Spielrunde investieren können. Diese Chance hatten und haben die momentan in der Regionalliga spielenden Amateurvereine nicht. Da fängt die nächste Runde schon wieder mit Problemen und Ungleichbehandlung an. Dies tut dem deutschen Fußball nicht gut, insbesondere in der jetzigen Situation mit dem steigenden Imageverlust in der Bevölkerung. Die Hoffnung, dass sich unsere Regionalliga – Gesellschafter noch den höchsten Werten im Sport, nämlich Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Chancengleichheit verpflichtet fühlen, habe ich persönlich inzwischen aufgegeben.

Wir werden am 28. April – die Genehmigung wegen Corona vorausgesetzt, unsere um ein Jahr verschobene Mitgliederversammlung im Stadion unter Einhaltung von strengen Hygienevorschriften abhalten. In der momentan schwierigen Situation müssen wir zusammenhalten, um gemeinsam die Grundvoraussetzungen für die Anforderungen der Zukunft zu schaffen.

Ich hoffe auf Euer Verständnis

Willi

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