Der FCA Walldorf feiert beim 2:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt den ersten Dreier der Saison. Bis in die Schlusssekunden musste der FC-Astoria Walldorf zittern, dann stand er endlich fest – der erste Dreier der Saison 2023/24.
„Wir hatten mehr Spielanteile und deshalb haben wir auch verdient gewonnen“, sagte Max Müller. Der verletzte Innenverteidiger fieberte auf der Tribüne mit und durfte beim Abpfiff die Jubelfaust ballen. Erleichterung herrschte auch bei Frank Fürniß. „Wir waren oft knapp dran, heute haben wir ausnahmsweise mal aus wenigen Chancen viel gemacht“, sagte der Sportliche Leiter. Er lobte die komplette Mannschaft, „für ein starkes Spiel, Theodoros Politakis hat aber vielleicht noch ein bisschen herausgestochen.“
Kurz vor Transferschluss ist der FCA gleich doppelt tätig geworden und hat damit auf die Verletzungsmisere reagiert. Vom VfR Aalen kommt mit Jonas Arcalean ein gelernter Stürmer. „Jonas ist super schnell und kann über beide Außenbahnen kommen“, sagte Fürniß. Für die Defensive gibt es ebenfalls Verstärkung. Vom Ligakonkurrenten SV Stuttgarter Kickers ist bis zum Saisonende Malte Moos ausgeliehen. Der 27-Jährige kann in der Viererkette direkt helfen, da in selbiger mit Maik Goß, Roman Hauk, Mario und Max Müller gleich vier Akteure verletzt sind. Aufgrund dieser angespannten personellen Situation standen am Mittwochabend beide bereits im Kader.
In der Startformation feierte Louis Safranek seine Premiere. Der 18-Jährige beackerte die rechte Außenbahn und tat dies mit großem Eifer, bis ihn großes Pech ereilte. In der 32. Minute musste er verletzungsbedingt ausgewechselt werden, als ein Pressschlag ein schmerzhaftes Ende für ihn nahm. „Ich habe mich am Innenband verletzt“, sagte Safranek in der Halbzeitpause. Eine genaue Diagnose gab es noch nicht, wie er weiter erklärte, „morgen steht eine MRT-Untersuchung an, dann weiß ich mehr.“
Torraumszenen gab es erst nach rund einer halben Stunde. Nun ging es eine Spur flotter zu auf dem Rasen, beide Teams schalteten gefühlt einen Gang hoch. Den Gastgebern gelang dies schneller. Emanuel Gstettner verwertete eine Kopfballvorlage von Marcel Carl ebenfalls per Kopf zum 1:0 (35.). Es war gleichzeitig das Premierentor Gestettners, der im Sommer vom bayerischen Regionalligisten VfB Eichstätt kam. Die hart erarbeitete Führung hatte lediglich drei Minuten Bestand. Oluwabori Falaye überwand Idjakovic mit einem Schuss ins kurze Eck zum 1:1 (38.). Das war auch gleichbedeutend der Halbzeitstand.
Spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte hatten die Astorstädter den unnötigen Rückschlag weggesteckt. Deutlich griffiger in den Zweikämpfen erarbeiteten sie sich ein sichtbares Übergewicht, das der eingewechselte Birkan Celik beinahe mit der erneuten Führung unterstrich (55.). In der Folgeaktion flankte Lennart Grimmer auf Boubacar Barry, der mustergültig mit dem Kopf auf 2:1 stellte (56.). „Die Flanke war so perfekt, den konnte ich nur reinköpfen“, dankte Barry Grimmer für dessen mustergültige Vorlage. Kurz darauf setzte starker Regen ein. Die Hausherren ließen sich davon nicht beeindrucken, verteidigten die knappe Führung mit Glück und Geschick bis zum Abpfiff des tadellosen Unparteiischen Tobias Huthmacher.
Stimmen zum Spiel:
Tim Görner, Trainer FSV Frankfurt: „Wir sind ordentlich in die erste Halbzeit reingekommen, wir haben es verpasst die Torchancen besser auszuspielen. Die beiden Gegentore fallen zu billig und sind deutlich zu einfach gefallen. In der 2. Halbzeit haben wir ein paar Dinge verändert, dann waren wir ballsicherer und dominanter mit mehr Spielanteilen, aber ohne die notwendige Durchschlagskraft. Schlussendlich geht die Niederlage heute leider in Ordnung.“
Matthias Born: „Wir haben lange auf den Dreier gewartet, bisher sind trotz guten Leistungen nur zwei Punkte herausgesprungen. Es war sicherlich nicht unser bestes Spiel heute, man hat gesehen dass die Jungs verunsichert sind und Druck auf dem Kessel ist. Am Ende haben wir alles gebraucht, um die langen Bälle zu verteidigen. Wir freuen uns und sind happy, dass der Dreier in Walldorf bleibt.“
Ausblick:
Mit fünf Punkten aus fünf Ligaspielen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Am Sonntag (3. Sept.) endet die Englische Woche mit dem Auswärtsspiel beim aktuellen Ligaprimus VfB Stuttgart II. Anstoß in der Landeshauptstadt ist um 14 Uhr.
Tore: 1:0 Gstettner (35.), 1:1 Falaye (38.), 2:1 Barry (56.)
FC-Astoria Walldorf: Idjakovic – Grimmer, Lässig, Gstettner, Manegold – Safranek (32. Celik/89. Arcalean), Waack (76. Erbe), Politakis, Fahrenholz (76. Calhanoglu) – Barry – Carl
FSV Frankfurt: Ospelt – Hildmann (67. Hupfau), Awassi, Matuwila, Weißmann – Schlax (76. Emmerling) – Loebus (67. Messina), Del Vechhio (67. Metzler) – Boutakhrit, Bouhaddouz, Falaye (81. Krayer)
Schiedsrichter: Tobias Huthmacher (Sigmaringen)
Zuschauer: 548